Die historische Ramelsloher Einkaufswelt bot ihren Kunden bereits in früheren Zeiten ein breites Angebot.
Gleich vier Kolonialwarengeschäfte und weitere, zum Teil auch fahrende Händler, versorgten das Dorf und die Umgebung bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mit Lebensmitteln und anderen Artikeln. Diese Station auf dem Ansgar-Rundweg steht exemplarisch für die Ramelsloher Geschäftswelt.
Heute fahren wir ganz selbstverständlich zu „Knolles Markt“, dem örtlichen Vollsortimenter an der Ohlendorfer
Straße und decken dort unseren Kompleten Bedarf an Lebensmiteln und anderen Waren. Die Sortimente
der früheren Kolonialwarenhändler unseres Dorfes wurden noch ergänzt durch Bäckereien wie Cordes und
Heitmann, die Schlachterei Niemeyer, das Fischgeschäft Baumann, Minna Heicks Eierhandel sowie verschiedene
Obst- und Gemüsehändler. Das Geschäftsviertel befand sich rund um die Enge Straße: Hier lagen die Post und der Laden von Landahl. Wilhelm Rieckmann hate seine Schneiderei und ein Geschäftshaus zunächst noch am Distelort
Weitere Schneiderinnen und Schneider standen in der direkten Umgebung zur Auswahl. Der Damen- und Herrensalon Wilhelm Pape befand sich gleich nebenan an der Engen Straße. Friedrich Knolle gehörte seit 1920
ein „Colonialwarengeschäft“ in Harburg. 1922 heiratete er Erna Eddelbüttel aus Ramelsloh. Im Zweiten Weltkrieg ausgebombt, zog „Knolle“ in den verwaisten ehemaligen „Stubenladen“ von Willi Landahl in der Engen Straße und
verkaufe nun dort Lebensmittel. Der vorhandene Platz war beengt, nur eine Wand trennte den Laden vom
Kuhstall. Regelmäßig fuhr Friedrich Knolle noch mit der „Schotschen Karre“ über Land. Später hate er einen großen Verkaufswagen. Seine Tochter Erika heiratete Dietrich Thalmann und zog1954 in ein neu erbautes Geschäfts- und Wohnhaus in die Breite Straße. Der heute noch gut erkennbare große Glasvorbau von Knolle & Thalmann erlaubte 1962 eine völlige Umstrukturierung und die Umstellung auf Selbstbedienung. Schon 1976 wurde erneut vergrößert. Die Fleischerei wurde eingeführt und 1993 übernahmen Dorle Thalmann-Draeger und
Ehemann Friedrich-Wilhelm Draeger die Leitung. Im Jahr 1996 folgte der Neubau an der Ohlendorfer Straße. Seitdem hat sich Knolles Markt an diesem Standort mehrfach verändert und vergrößert, die vierte „Knolle“-Generation ist mit Hilke Hartig (geb. Draeger) inzwischen in der Geschäftsführung angekommen.
Wo Ramelsloh noch einkaufe: Neben Knolle & Thalmann gab es Kolonialwaren „Martha Beecken“ am Badeteich, „Philipp“ (zuvor Martha Eddelbüttel) Breite Straße 1 sowie das Geschäft „Manufaktur und Colonialwaren Theodor Ostermann“ direkt an der Kirche beim Alten Glockenturm. Das Haus war ursprünglich eine sogenannte „Zehnt
scheune“, hier lieferten die Bauern das Getreide für die Kirche ab. Erst im Jahr 1858 kaufe Gustav Lehmann das Grundstück und betrieb bis zu seinem Tod 1878 dort eine Bäckerei. Die Witwe heiratete Georg Herbener, der die Bäckerei weiterführte. 1894 heiratete Tochter Sophie den Kaufmann Theodor Ostermann. So wurde bald aus der
Bäckerei ein „Manufaktur- und Colonialwarengeschäft“.Hier war alles auf den ländlichen Bedarf ausgerichtet, es gab Holzschuhe, Schürzen, Strickwaren, Geschirr „Püt und Pann“, aber natürlich auch lagerfähige Lebensmittel. Besonders Heringe und Sauerkohl aus Fässern waren begehrt. Paula Ostermann und Tochter Marlies, später verehelicht mit Willi Strey, führten gemeinsam das Geschäft bis 1972.
Wer mehr erfahren will … hier geht es zum Schild als pdf: