Die Bekämpfung von Bränden und anderen Katastrophen stellt für die Gesellschaf seit Jahrhunderten eine
zentrale Aufgabe dar. Organisation, Ausbildung und Technisierung wurden in der Neuzeit zunehmend besser. Seit rund 200 Jahren gibt es in Deutschland die Freiwilligen Feuerwehren.
Zahlreiche Brände haben im Lauf der Gründerzeit – vor allem ab den 1880er Jahren – Ramelsloh erschüttert:
Im April 1884 brannten 17 Gebäude nieder. 1889 fielen vier Häuser, 1895 und 1912 je ein Haus den Flammen
zum Opfer. Ein weiterer größerer Brand am 31. Oktober 1920, bei dem auf dem Kamp drei Anwesen vernichtet wurden, gab den letzten Anstoß zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.
Am 11. November 1920 wurde im Rahmen einer Dorfversammlung die Ortswehr gegründet. Unter dem Wahlspruch „Einer für alle und alle für einen“ traten gleich 85 Freiwillige ein, die Leitung übernahm der Tischler meister Wilhelm Eddelbüttel (Willi achtern Höben), zu seinem Stellvertreter wurde der Halbhöfner Heinrich Behr („Stumm“) gewählt.
Besser organisiert als die bisherige Pflichtfeuerwehr, traten die Freiwilligen Feuerwehrleute ihren Dienst an. Bei Bränden wurde der Alarm durch Hornisten ausgelöst und die kleine Kirchenglocke kräftig geläutet. Die Kernaufgaben der Feuerwehrleute bestand darin, die Spritzen zu bedienen, den sogenannten „Steigerdienst“ auszuüben, sowie Menschen, Vieh und Habe zu retten. Ordnung und Sicherheit waren aufrechtzuerhalten.
Die schon vorher genutzten Geräte und Ausrüstungsgegenstände sowie das Gerätehaus der Freiwilligen Feuer
wehr stellte die Gemeinde Ramelsloh zur Verfügung.
Ein erstes Spritzenhaus stand hier, am Hof „Stolten“, bereits seit 1887. Es beherbergte die alte Tragkraft-Spritze TS 8/8, eine Spritze mit Kreiselpumpe, die in einer Minute 800 Liter Wasser
bei 8 bar Druck förderte. Am 15. September 1962 wurde das neue Gerätehaus am Stinnweg eingeweiht. 75 Jahre diente das alte Spritzenhaus als Stützpunkt und musste schließlich Straßenbaumaßnahmen weichen.
1966 wurde ein VW-Bus TSF/T in Betrieb genommen, endlich war die Wehr voll motorisiert. Über die Jahre wandelten sich Aufgaben und Einzugsgebiet der Wehr, die Anforderungen an ein Feuerwehrhaus wuchsen gleichermaßen. Deshalb wurde am 20. April 1990 ein neues Feuerwehrhaus in der Breiten Straße 2 eingeweiht. Dieses erhielt zuletzt 2019 einen Anbau, der in Eigenleistung realisiert wurde.
Wer mehr erfahren will … hier geht es zum Schild als pdf: