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Der Domplatz

Herzlich Willkommen auf dem historischen Ansgar-Rundweg! Gemeinsam reisen wir zurück in der Zeit, folgen Sie uns durch die Geschichte.

Der Domplatz hier im Herzen des Dorfes mit Kirche, ehemaliger Pfarrscheune, altem Glockenturm, Kriegerdenkmal und altem Baumbestand steht auch heute noch als bauliche Gruppe kennzeichnend für das historische Dorf Ramelsloh und befindet sich unter Denkmalschutz. Der Platz spielte in der Geschichte des Dorfes eine vielfältige Rolle und war fester Bestandteil des Lebens, ob als Marktplatz, Wegekreuz, Treffpunkt oder Schulhof.
Warum ist der Rundweg nach Ansgar benannt? Der Sage nach fand der Hamburger Erzbischof Ansgar (801 – 865), als er sich 845 vor einfallenden Wikingern aus der Stadt zurückziehen musste, bei der Edelfrau Ikia Zuflucht. Sie schenkte ihm ein Stück Land, im Wald von „Hramelsloa“ (rams=Bärlauch, hraban=Rabe, genaue Bedeutung des Wortursprunges ungeklärt). Ansgar, der als Apostel des Nordens in die Kirchengeschichte einging, gründete demnach das Stf Ramelsloh und eine erste Kirche. Tatsächliche Dokumente belegen dies ab dem Jahr 937.

Um das Jahr 1000 brachten die Mönche des Benedektiner-Ordens das Stift zur Blüte, die Domherren übten auch die Gerichtsbarkeit aus. Östlich des Postweges Sahrendorf/Harburg gelegen, kam der „Acht zu Ramelsloh“ eine gewisse Bedeutung zu. Im mittelalterlichen Bardengau in der Diözese Verden bildete die Besiedlung einen aus mehreren Dörfern bestehenden Unterbezirk. Die Höfe in der Umgebung des Stifts stellten mit ihren Abgaben die Haupteinnahmequelle. Jährlich am Dienstag nach Ägidius (1. September) fand die Abgabe des Kornzinses auf dem Domplatz statt, es entstand der Ramelsloher Ägidiusmarkt.

Die freie „Kornspeise“, die es als Gegenleistung nach der Abgabe für die Bauern gab, entwickelte sich mit der Zeit zu einem größeren Markt, auf dem auch umherfahrende Händler ihre Waren anboten. Der Dorfschmaus auf dem Domplatz und am Klosterkrug mit Freibier, Musik und Tanz wuchs zu einem großen Trubel heran, der 1846 schließlich beendet wurde. Weitere Einnahmequellen der Mönche waren die von ihnen angelegten Fischteiche, der Betrieb der ersten Horster Mühle an der Seeve (1529 gegründet, s. -> Hallonenrundweg) sowie die Zucht der weithin bekannten „Ramelsloher Blaubeine“, einer eigenen Hühnerrasse, die sich im Ortswappen von 1956 wiederfindet – sie werden heute noch im Kiekebergmuseum gehalten. Herzog Ernst der Bekenner ließ das katholische Stift 1529 in ein evangelisches umwandeln. Erst 1684 wurde Ramelsloh zur selbständigen Kirchengemeinde, vorher gehörte der Ort zur Gemeinde Patensen. Ab dann waren Stift und Dorf nicht länger getrennt. 1863 wurde das Stift aufgelöst, Besitz und Baulast gingen an die Königliche Klosterkammer Hannover. Von der ehemaligen Stiftskirche St. Sixtus und Sinnitus ist heute noch der spätgotische Chor er halten, das neugotische Schiff mit Turm wurde 1887/89 erbaut.

Der freistehende Glockenturm mit Ständerwerk stammt aus dem 17. Jahrhundert. Auf dem Friedhof werden keine Bestattungen mehr vorgenommen, ein Förderverein erhält die parkähnliche Anlage. Die St.-Ansgar-Stiftung trägt seit 2008 zum Erhalt einer vollen Pfarrstelle für Ramelsloh bei. Mehr Informationen rund um das Gebäudeensemble finden sich an und in der Kirche.

Wer mehr erfahren will … hier geht es zum Schild als pdf:

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