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Die Ramelsloher Windmühle

Mühlenbetriebe besaßen eine hohe Bedeutung für die Dorfgemeinschaf. Viele Dörfer verfügten im späten Jahrhundert über eine Wasser- oder Windmühle. Dorthin brachten die Bauern ihr Getreide, woraus dann Mehl zum Brotbacken und Schrot zu Viehfutter gemahlen wurde.

Bereits während der Ramelsloher Stift das Dorf bestimmte, gab es Mühlen für das Dorf. Beide Mühlen waren Wassermühlen: Die erste Mühle stand bei den Brücken an der Seeve „Im Schelp“. Die 1529 erstmals urkundlich erwähnte Mühle wurde einige Jahre später wegen des zu geringen Gefälles etwa 3 km nördlich nach Horst versetzt. Müller Stüve (1870 – 1888) war letzter Pächter der Ramelsloher Stiftsmühle. 1888 kaufe Heinrich Schmanns die Wassermühle, die bis heute im Familienbesitz und Sitz des Restaurants „Horster Mühle“ ist.


Eine zweite Wassermühle stand an der Schmalenfelder Aue, sie wurde erstmals 1450 urkundlich erwähnt. 1940
kaufe Müller Klipp aus Dirkshausen die Mühle, die dann am 27. Juni 1959 total abbrannte. Dorfes auf der Anhöhe Richtung Marxen neben dem heutgen Friedhof. Die Windmühle war ein Erdholländer. Zumeist ist dieser Typ ein achteckiger hölzerner Bau auf einem gemauerten Fundament. Die Ramelsloher Windmühle hate zuvor in Moorburg bei Harburg gestanden. Nach dem Kauf 1886 durch den Boizenburger Müller Theodor Wegener wurde die Kornwindmühle hier wiederaufgebaut. Die Windmühle in Ramelsloh war reetgedeckt mit „Steert“, später mit Windrose. In der oberen Kappe befand sich der Steert, ein drehbares Balkensystem am Haubenende zum Vordrehen der Kappe, alternativ übernahm dies eine Windrose. Die hohe Drehebene ermöglichte dem Gebäude Größe und Stabilität. Der Mühlenbetrieb wurde überwiegend von den Bauern aus Ramelsloh beliefert, sie brachten ihr Getreide mit Pferdefuhrwerken.
Paul Wegener, ein Cousin, ging nach Ohlendorf, um ab 1891 die dortige „Jungfernmühle“ zu betreiben. Rund 30 Jahre wurde die Ramelsloher Mühle allein mit Windkraft betrieben.


Ab ca. 1916 wurde die Mühle mit „Deutzer Benzinmotor“ modifiziert. Die Flügel wurden später entfernt. Ab 1931 rüstete der Müller auf elektrischen Strom um.

Die erste Frau mit Mühlenpatent und die letzte Müllerin:
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Mühle von der Tochter Anna Busch, geb. Wegener, übernommen, aber zunächst für fünf Jahre verpachtet. In dieser Zeit wurde „Anni“ Busch zur ersten Müllermeisterin Deutschlands
ausgebildet. Sie führte ab 1950 den Betrieb weiter. Im März 1960 stellte Familie Busch bei der Gemeinde Ramelsloh einen Antrag auf Abriss, der auch genehmigt wurde. Wann der Abriss genau vollzogen wurde,
ist nicht dokumentiert. Als die Gemeinde 1967 gezwungen war, einen neuen Friedhof außerhalb des Dorfes anzulegen, war beim Kauf des Areals die Bezeichnung „bei der ehemaligen Windmühle“ genannt.
Auf den Fundamenten der Ramelsloher Mühle errichtete Anni Busch 1972 ein Einfamilienhaus.

Wer mehr erfahren will … hier geht es zum Schild als pdf:

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